Ich kann mich total super an Andi’s und Markus‘ euphorischen Vorschlag erinnern, ganz dringend ein langes Wochenende in Schottland zu verbringen, um die dortigen Whisky-Distillerien durchzutesten.
Ich war von Anfang an wenig überzeugt – egal, „lachko je jabo wa wodu“ – also los. Andi und Markus haben dann auch gleich die Planung übernommen; schon an dieser Stelle hätte ich vorsichtig werden müssen. Nun gut, wir fliegen von irgend so einem privaten Flugplatz der damaligen Fluggesellschaft Ryanair (Gibt es die heute überhaupt noch?). Erstes Desaster: Der Abflugort nennt sich „Hamburg/Lübeck“, meint aber eigentlich „Abseits von Lübeck“. Wir landen planmäßig in „London“ mit dem weiteren Punkt auf der Agenda: Auto mieten, um schnell nach Schottland rüber zu gurken. Tja, jetzt stellt sich die Frage… Wo liegt Schottland überhaupt? Abgesehen davon, wer soll denn eigentlich fahren, wenn alle Whisky verkosten? Daher schnurrtracks zum Bahnhof und Züge raussuchen, damit wir abends am schottischen Glas sitzen. Hm, wer hätte das gedacht…so eine Zugreise von London nach Schottland dauert eine halbe Ewigkeit. Wie war das noch mal…Wo liegt Schottland eigentlich? ……oder sind wir vielleicht schon angekommen? Ist London nicht die Hauptstadt von Schottland? 😉
Ich bin natürlich mittlerweile total entnervt und check die Rückflüge. Aber nach einer kontroversen Lageplanung wird sich auf den Weg gemacht, um ein Hotel in London zu suchen. Naja, Andi und Markus haben zu diesem Zeitpunkt noch keine Vorstellung von den Hotelpreisen in der Weltstadt London. Auch wenn London schon lange keine Kolonialmacht mehr ist, so sind die Preise dennoch gesalzen. Wir suchen uns eine billige Absteige in London, Suffix Nähe Hyde Park. Und wenn ich schreibe „billige Absteige“, dann meine ich die mieseste Absteige, die man sich vorstellen kann – wobei der Preis jedoch keineswegs „billig“ war. Den Namen des Etablissements habe ich verdrängt. Was hilft da? Wir sind nächsten Vormittag in den nächstbesten Liquor Store und haben uns mit dem guten alten Standard-Ballantines versorgt, um mittags im Hyde Park die erste Flasche zu leeren. Das haben wir dann von Tag zu Tag gesteigert, bis wir am dritten Tag drei Flaschen klargemacht haben. Hierbei fiel insbesondere Markus durch seine Kondition auf; er kann zwar nichts am Glas, dafür aber jeden Tag aufs Neue.
Einziger Lichtblick bei dieser Reise war mal wieder ein Besuch in meiner absoluten Lieblingslokalität in London, das Beach Blanket Babylon. Whiskey werde ich zukünftig wohl eher in Hamburg verkosten und dann dort kaufen oder Online bestellen in einem der Whiskey-Shops wie z.B. www.whisky-shop.de
Fazit: London scheint mir als Reiseziel für einen Kurztrip allein aus Budget-Gründen ungeeignet; es sei denn, man will maßgeschneiderte Hemden bei Turnbull & Asser in der Jermyn Street kaufen.
Aber ich war jetzt noch nie in Schottland; vielleicht können wir mal eine einwöchige Bootsfahrt durch Schottland machen – solange wir Andi und Markus aus der Planung rauslassen. Henning, erzähl‘ uns doch mal, wie Eure damalige Bootstour war.
Abi `92,
Juergen
Ps. Zum Glück haben wir Markus rechtzeitig gestoppt, bevor er für uns die AIDA-Reise auf der Ostsee für 300 Euro organisieren konnte. 🙂
Hahaha, geiler Bericht, aber wenigstens seid Ihr damals bis nach London gekommen. Die AIDA-Kreuzfahrt hat uns ja nicht mal aus dem Bistro Dannenberg gebracht.
zu Irland werde ich mal was schreiben, leider sind wohl alle Bilder verschollen im Laufe der Zeit, aber das wäre noch was, zwar keine Kurzreise, aber gut kalkulierbare Logiekosten.
@Ryanair
Lief gerade über den ticker…
Ps. Bin froh, dass ich Dank Andi und Markus wenigstens noch mal mit Ryanair geflogen bin… 🙂
Wenn die da eh schon rumstreiten sollten die auch gleich mal den Namen als unlauter anklagen, denn der liegt ja Stunden von Frankfurt weg und sogar in einem anderen Bundesland. Da dauert der Transfer vom Flughafen Hahn in die Innenstadt länger als der Flug von London nach Hahn.