Der ein oder andere hat sich wahrscheinlich schon häufiger wie ich darüber geärgert, dass das Ersparte heutzutage im Niedrigzinsumfeld nicht nur wenig bis keinen Ertrag abwirft, sondern in der Nettobetrachtung nach Steuern und Inflation sogar eine reine Kapitalvernichtung darstellt.
Was kann man also tun, wenn man zumindest einen Teil des hart erarbeiteten Vermögens sinnvoll investieren möchte?
Viele denken jetzt an das gute Betongold, allerdings kommt man hier leider nicht als erster auf die Idee und die vorhandenen Risiken wie der gemeine Mietnomade oder die unkalkulierbaren Instandhaltungskosten sind nicht zu verachten.
Wenn man also mal etwas weiter über den Tellerrand hinaus schaut und sich dabei auf seine eigenen Interessen und Hobbies einlässt, kommt man irgendwann auf die Idee, das angenehme mit dem nützlichen zu verbinden. So stehen uns heute (und eigentlich auch schon vor vielen Jahren schon) diverse lukrative Möglichkeiten zur Verfügung.
Nehmen wir den Connaisseur, mit einem Hang zum edlen Tröpfchen. Beschäftigt man sich mit der Historie und dem Spektrum der Geschmäcker, stellt man fest, dass hier bereits ein schier unerschöpfliches Potential an interessanten Anlagen lauert. Vom feinen Bordeaux bis hin zum raren schottischen Whisky ist sicherlich für fast jeden etwas dabei. Das Internet bietet umfangreiche Hilfestellung, wenn es um die fachgerechte Lagerung, die besten Jahrgänge oder Produzenten geht. Denn ähnlich wie bei der Wahl der besten Aktien ist auch hier eine gute Nase genauso entscheidend. Ich empfehle an dieser Stelle, dass man dabei nicht nur an den schnöden Mammon, sondern auch an das eigene leibliche Wohl denken sollte und bei der Auswahl und der Bestellung auch immer einen kleinen Bestand zum Direktverzehr (damit man auch eine Qualitätskontrolle hat) berücksichtigen. Fazit: solide Geldanlage mit geringem Risiko, da selbst bei schlechter Preisentwicklung das Investment noch dem Eigenbedarf zugeführt werden kann und der schmerzliche finanzielle Verlust gemindert wird.
Der Ästhet ist vielleicht eher auf der Suche nach Dingen, die sein Umfeld schöner und angenehmer gestalten. Auch für diesen Typ gibt es eine Lösung. Auch wenn man bisher noch nichts von Gerhard Richter oder Sigmar Polke gehört hat, gibt es sehr gute Adressen im Raum Köln/ Düsseldorf oder auch Berlin, die bei der Beratung im Aufbau einer Kunstsammlung behilflich sind und kompetenten Rat in Sachen Wertsteigerung, Steuern, Nachfolgeplanung mit Kunst und anderen essentiellen Themen geben können. Das Stichwort lautet hier ganz klar – die ästhetische Rendite in Einklang mit der Geldanlage zu bringen. Sicherlich ein Investment zum Erfreuen.
Mein persönlicher Favorit ist aber ganz klar und das wundert an dieser Stelle vielleicht den einen oder anderen (zumindest was die Priorität angeht) – Der Oldtimer!
Kritiker werden jetzt sagen, dass auch hier der Zug schon fast abgefahren ist und das auch hier Risiken wie Instandhaltung oder Pech beim Zustand im Ankauf lauern. Hier kann ich nur sagen, Recht habt ihr – aber!
Wer schon als Kind stehen geblieben ist, wenn ein flotter Sportwagen oder kurviger Oldtimer vorbeigefahren ist, wer Gänsehaut bei dem Geräusch eines Porschemotors bekommt oder das Gefühl von Fahrtwind im Cabrio liebt, der ist hier mit hoher Wahrscheinlichkeit absolut richtig.
Entscheidend bei der Wahl des Wunschobjekts sind wie immer sehr differenzierte Aspekte. Soll es ein Cabrio sein, wie viele Sitzplätze braucht man, soll es ein Restaurationsobjekt sein oder hat man eher zwei linke Hände usw. All diese Fragen sollte man sich erst selber und dann einem Experten stellen. Sofern man nicht selbst aus der Branche kommt, ist ein solcher unerlässlich. Zudem sollte man auch hier analog des Wein- und/ oder Whiskyliebhabers die Möglichkeit einer geeigneten Lagerung bzw. Unterbringung gewährleisten, da ansonsten die potentielle Wertsteigerung durch Verwitterungseffekte vernichtet wird. Auch die regelmäßige Wartung und Pflege sollte nicht abschrecken, sondern eher als Spassfaktor gesehen werden. Wenn dies gewährleistet ist, steht dem Traum vom ersten eigenen Oldtimer nicht mehr viel im Weg. Einen sehr schönen Überblick erhält man zum einen in der einschlägigen Fachliteratur wie dem Oldtimermarkt oder Motor Klassik und auf Veranstaltungen wie z.B. der Techno Classica in Essen. Der nächste Termin ist vom 26.03. bis zum 30.03.2014.
Ich hoffe, dass ich dem einen oder anderen Leser mit diesen Informationen einige Denkanstöße und Tipps geben konnte und freue mich auf Erfahrungsberichte von Euch.
Rufman