Hallo Freunde,
heute berichte ich über unseren Kurzurlaub in die katalanische Hauptstadt Barcelona!
Wir hatten lange überlegt, ob wir über Ostern nach Spanien fahren, oder eher die Reise in die Türkei, z.B. nach Antalya antreten. Als dann aber Bayern München die Truppe aus Barcelona in der ChampionsLeague zugelost bekam, bestellte ich schnell eine Eintrittskarte für das CampNou. Eines der größten Stadien der Welt, fast 100000 Zuschauer passen da rein. Es ist so groß, dass man am besten einen Treppenlift benutzt, um ganz nach oben zu fahren.
Aber zurück zu unser Reise. Also wurde es Spanien. Wir suchten uns im Internet ein nettes Hotel aus. Dann brauchten wir nur noch einen Direktflug von Bremen nach Barca. Doch welch eine böse Ueberraschung! Leider gibt es keinen Direktflug, 700 Airlines haben wir überprueft, es fliegt keiner direkt, alle nur über Umwege nach Barca. Z.B. Airberlin, der Flieger macht einen Zwischenstop in Palma! Unglaublich oder? Da wir mit unserer kleinen Tochter nicht zweimal starten und landen wollten, insgesamt also viermal, buchten wir nun Ryanair. Diese Airline fliegt ja seit ca. einem Jahr viele Metropolen in Europa von Bremen an. Nachteil: der Flieger landet in der Weltstadt Girona und nicht in der katalanischen Hauptstadt! Von dort muss man per Bus (zu empfehlen!)oder Zug weiter. Aber das war nicht wirklich schlimm, es sind zwar 90km, aber fast alles Autobahn, und der Bus wartet direkt am Flughafen auf uns. Im Internet konnte man die Bus-An-und Abfahrzeiten vorab raussuchen (ryanair.de). Somit hatten wir alles: FC B Eintrittskarte, Flug und Hotel, es konnte also losgehen.
Ich packte meinen Rucksack, brauche ja nur wenig Sachen, zog meine neuen Adidas Flitzer an, Badehose, Sonnenbrille aufgesetzt und los gehts. Na ja nicht ganz, …meine Frau und das Töchterchen hatten ja auch noch Gepäck. Aber zum Glück nicht viel: nur zwei Koffer, eine KinderKarre und eine Wickeltasche. Für einen Vier-Tages-Trip sollte das wohl reichen.
Vom Busbahnhof mussten wir noch fünf Minuten weiter mit dem Taxi. Das Hotel war nur ca. 10 Minuten nördlich vom zentralen Platz, Plaza de Catalanya, nördlich der Ramblas gelegen, entfernt.
Neben unserem kleinen Hoteleingang waren links und rechts Garagentore, es wirkte etwas sonderbar, nun ja das Hotel selbst war aber sehr nett und es gehört sicherlich zu den besseren Hotels der Stadt. Unser Zimmer war sehr geräumig, das musste es aber auch sein. Wir schliefen dort ja auch zu dritt, und wir hatten eine eigene Küche. Auch sehr vorteilhaft, so konnten wir fuer Hannah etwas kochen. Was wir auch während des Urlaubs einmal nutzten. Immerhin. Das Zimmer selbst war sehr modern eingerichtet und hatte sogar eine 6k DSL Leitung. Ein ganz besonderer Service im Hotel ist ein Angebot für alle Zweirad Liebhaber. Man konnte sich ein Motorrad inkl. der Motorradbekleidung ausleihen. Das hatte ich in noch keinem Hotel erlebt. Das taten wir allerdings nicht, nachdem wir gesehen haben, wie die Spanier hier autofahren.
Der Besuch im Stadion war beeindruckend. Es ist zwar nur eine Betonschüssel, ohne Dach, aber die riesigen Zuschauermassen alleine sind schon aussergewöhnlich. Immerhin gehen hier doppelt soviele Menschen ins Stadion rein wie in Hamburg beim HSV. Das Spiel selbst: no comment! Das schlechteste Spiel was ich auf Seiten meiner Bayern je gesehen habe!
Ansonsten war der Urlaub super, die Stadt ist klasse. Man kann so vieles sehen und erleben! Ich kann allen Barca-Urlaubern nur raten, bleibt eine Woche. Die Zeit vergeht so schnell!
Wir nutzten das gute Wetter aus, um zum Strand zu fahren. Es ist nicht weit, der erste Strand ist noch im Stadtgebiet zu finden. Hier war ich doch überrascht, dass es hier sogar einen eigenen FKK Strand gab, aber wenig Sonnenanbeter lagen hier schon oben-ohne, dafür war es doch noch etwas kühl. Die Naechte waren auch noch kalt und luden eher zum Saunagang ein. Aber auch dafür war die Zeit zu kurz! Vielleicht beim nächsten Mal!
Ein Höhepunkt der Rückreise war die Busfahrt von Barca nach Girona. Die Organisation ist ok, die Busse haben sich an die Flugzeiten von Ryanair angepasst. Allerdings sind die Flugzeiten mit Ryanair so früh, dass wir bereits um 5:45 Uhr den Bus nehmen mussten.
Unsere kleine Hannah, 1,5 Jahre alt, war trotz der frühen Zeit schon gut drauf. Als wir am Busbahnhof ankamen, war dort schon eine sehr lange Schlange. Alles junge Leute, die wohl direkt aus der Disco zum Bahnhof gefahren sind. Darunter auch 20 Franzosen mit Strohüten, alle voll wie die Eimer! Eine super Stimmung, und das morgens um 5:40 Uhr. Da wir noch kein Ticket hatten, bin ich los um diese zu kaufen, Caro ist mit Hannah schon eingestiegen. Dieser Bahnhof hat ca. 40 Schalter auf 2 Ebenen, alle waren noch geschlossen. Es dauerte etwas bis ich im Nebengebäude, im 2.Stock den einzigen, offenen Ticketschalter gefunden hatte. Nun aber schnell. Als ich wieder nach unten kam, war die Bustür bereits zu. Aber ich hatte Glück, der Busfahrer öffnete für mich nochmal die Tür, aber das tat er wohl nur, weil er meine Tickets noch haben wollte. Ich musste im vollbesetzten Bus einige Zeit nach Caro suchen, kein Platz mehr frei, und alles voller Strohhüte. Etwa in der Mitte sass Caro, ich setzte Hannah auf meine Knie und schon fuhr der Bus los. Pünktlich zum Start sangen die 20 Franzosen ihre Nationalhymne. Hurra, welch ein Glück für uns! Ich hätte es selbst nicht lauter singen können! Marchons, marchons, la la la la! Hannah stand auf meinen Knien, schaute sich diese Franzmänner an, die von ihr ganz entzückt waren und für Hannah noch lauter sangen! Nun ja, das war aber nur eine kurze Gesangeseinlage, dann schliefen alle ein, wir hatten noch nicht einmal die Stadtgrenze Barcelonas erreicht. Bis auf Hannah. Sie musterte jeden einzelnen dieser Strohhutträger und rief: Heia! Heia! Heia! Papa sagte:“..genau mein Kind, weil die gar nichts können und nun schlafen müssen!“ 🙂 Gute Nacht! Oder wie Hannah sagt: Heia!
Zumindest in der ersten Halbzeit war bei den Bayern ja auch jede Menge „Heia, Heia, Heia“ im Spiel. Spätestens da hätten die Verantwortlichen mal bei den Radprofis anrufen sollen, um nach Mitteln zu fragen, die wieder Schwung in die Beine bringen.