Das berühmte Lied: „Spuren im Sand, die ich gestern noch [am Ostseestrand] fand“ bekommen hier eine ganz neue Bedeutung. Bin an der Ostsee, da finde ich einen total seltenen toten Fisch am Strand, einen Bacalau. Der Bacalau fällt durch seine besondere Zeichnung auf. Er ist oben auf dem Rücken ganz dunkelblau, hat seitlich weiße Streifen und die Unterseite ist rötlich. Unter Naturwissenschaftlern wird er deshalb auch spasseshalber „Franzosenfisch“ genannt, wegen der franz. Nationalfarben ‚bleu, blanc, rouge‘. Diesen Fisch gibt es nicht nur selten, sondern er kommt auch nur im Indischen Ozean vor. Wie mag der wohl in die Ostsee gekommen sein? Vielleicht über das Kaspische Meer? Jedenfalls muss es ihm erwartungsgemäß viel zu kalt gewesen sein. Denn sonst wäre er wahrscheinlich nicht mit dem Bauch oben im Sand am Ostseestrand gelegen, vermute ich. Oder hatte er vielleicht irgendeine Krankheit?
Dann einige Schritte weiter des Rätsels Lösung, ich stoße auf ein tibetanisches Fischerboot mit dem Namen Chin-Chin.
Hier der Eintrag aus Wikipedia zu den Chins:
Die Chin sind eine tibeto-birmanische Volksgruppe in Südasien. Sie leben hauptsächlich im westlichen Myanmar, in der Verwaltungseinheit Chin-Staat. Sie sind ebenfalls in den angrenzenden indischen Bundesstaaten Nagaland, Mizoram, Manipur und Assam anzutreffen, wo sie als Kuki bezeichnet werden, obwohl beide Begriffe an sich synonym sind.
Von den Chin kommt übrigens auch der bekannte Trinkspruch „Chin-Chin“. Im Vergleich dazu sagt man hierzulande häufiger „Prost“.
Ich tippe also, dass ein Chin die weite Reise über die Weltmeere angetreten ist und für unterwegs einen dieser seltenen Bacalau (indisch: ‚Bacaloa‘) mit dabei hatte. Hier, am Timmendorfer Strand angekommen, hat er ihn dann über Bord geworfen, weil er – wie schon erwähnt – anfing zu stinken.
Mahlzeit und Prost,
Abi92
Ps. Spuren im Sand ist übrigens auch ein US-amerikanischer Western aus dem Jahre 1948 bei dem Regisseur John Ford Regie führte. Es geht um drei Bankräuber, die nach einem Banküberfall in die Wüste flüchten. Dort finden sie in einem PKW Planwagen eine hochschwangere Frau und helfen ihr. Die Frau jedoch stirbt und nur einer der Bankräuber überlebt am Ende die Wüste – er rettet das Kind und der auf ihn wartende Richter urteilt aufgrund der Heldentat milde über ihn.