Butterfahrt 2007?

Liebe Club-Mitglieder,

was haltet Ihr davon – nachdem die verspätete Pfingstfahrt mit Tallin für 2006 geplant ist – nächstes Jahr ein Revival der Butterfahrt von 1999 zu organisieren?
(siehe Mitgliederversammlung Pfingsten 1999)

Flensburger Tradition der „Butterfahrten“ lebt wieder auf

Angebot ist nostalgischer Natur – Nur eine Schachtel zollfreie Zigaretten erlaubt – Günstiger Alkohol im Ausschank an Bord

von Friedhelm Caspari

Flensburg – Eine deutsch-dänische Tradition lebt auf: Mit Beginn dieser Saison knüpft die Flensburger Fördeschiffahrt nach einigen Jahren Pause an die Zeiten der legendären „Butterfahrten“ an. Sechs größere und kleinere Fahrgastschiffe sind in der Saison 2006 auf der Förde unterwegs. Mit der „Feodora“ bedient eines davon, erstmals nach dem Aus der ursprünglichen Butterfahrt, wieder eine deutsch-dänische Route.

Die Fahrt geht bis Gravenstein auf der nördlichen Fördeseite, und von dort zurück in deutsche Gewässer rund um Holnis-Spitze, dem nördlichsten Festlandpunkt Deutschlands, bis hinein in den idyllischen Hafen Langballigau. Wie früher gibt es an Bord das „hyggelige“ – sprich gemütliche – Restaurant und günstige Einkaufsmöglichkeiten unter derzeit geltenden zollrechtlichen Modalitäten, wenn auch nicht mehr im früheren Umfang.

„Minibutterfahrt nach Kollund“ oder „Flensburger Schnäppchentour“ heißen die Fahrtangebote. Dabei kommen heute wieder die zumeist älteren Damen zu Ehren, die fast täglich zum Zeitvertreib „ihre“ Fördedampfer entern.

Das neue Angebot „Minibutterfahrt“ ist jedoch rein nostalgischer Natur. Besondere Vorteile gibt es kaum: Eine Schachtel steuerfreie Zigaretten pro Nase und preisgünstigen Alkohol im Ausschank. Außer den angebrochenen Zigaretten darf nichts mitgenommen werden. Bis zum „Aus“ der Butterschiffe 2001 gab es den kompletten zollfreien Einkauf mit Mitnahme der Ware von Bord.

Einer der „Newcomer“, die täglich mit Ziel Kollund oder Gravenstein in See stechen, ist der Kapitän und Gründer der Nordischen Ausflug-Schiffahrts GmbH (NAS), Alexander Klein. Er hatte nicht wenige Hindernisse zu meistern, bevor sein Schiff „Feodora“ den Auslandsverkehr ins gegenüberliegende Dänemark aufnehmen konnte.

Wie große Schiffe, so haben auch die kleineren neue internationale Sicherheitsauflagen zur Terrorabwehr zu beachten. „Meine Feodora ist so sicher wie die „Queen Mary 2“, sagt der 37jährige Käptn. Fahrgäste sollten sich also über umzäunte Kaiplätze und Ausweiskontrollen nicht wundern. Mit neuem Programm ist auch die „M/S Nordertor“ auf der Förde aktiv, die sich auf dänische Tagesausflügler konzentriert hat. Ganz wie in alten Butterfahrt-Zeiten sammelt die Reederei mit Omnibussen die Fahrgäste auf der dänischen Seite ein, um sie dann in Flensburg an Bord zu nehmen. Anreize: Zollfreier Einkauf und die „Specialitetet“, der leckere „Nordertor-Tallerken“, natürlich mit einem „Snaps“ dazu.

Artikel erschienen in Die Welt am Fr, 14. Juli 2006

Abi ’92
Jürgen