Gestern mal zum Finanzamt gefahren, um endlich mal ein paar Fragen zum richtigen Ausfüllen zu klären. Auf die Idee kam ich überhaupt erst, weil im Internet auf der Seite von Hamburg(.de) steht:
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beraten rund um allgemeine und einfache steuerliche Angelegenheiten, ohne dass ein Termin oder Besuch beim jeweils zuständigen Sachbearbeiter erforderlich wird und unabhängig davon, aus welchem Hamburger Bezirk der Bürger kommt.
Naja…die Fahrt hätte ich mir leider auch sparen können. Als ich wohl sortiert mit 3 Ordnern unterm Arm ankam und einem Zettel mit 10 fein säuberlich aufgelisteten Fragen (wohl gemerkt keine Steuerberatungsfragen), da wollte die nette Dame vom Amt mich schon wieder wegschicken. Schien ihr wohl zuviel am Montagmorgen. Ich blieb aber und stellte meine Fragen, die sich auf die verschiedenen Felder in den Formularen bezogen. Die Fragen wurden eher abgewimmelt, übergangen und abgetan – schade. Ich weiß nicht, wozu man so eine „Beratungsstelle“ dann überhaupt einrichtet. Nur um Fragen zu klären, wo ich meinen Vornamen eintrage, brauche ich keine Beratungsstelle. Dennoch habe ich mich am Ende des Gesprächs (vielleicht 15 Minuten) brav bedankt – worauf hin die Dame sagte, dass es schon fast etwas zu lange gedauert hätte. Immerhin hat sie es freundlich gesagt, daher möchte ich ihr auch nicht böse sein. Dieser Besuch hat mir jedenfalls leider garnicht geholfen. Somit bin ich unverrichteter Dinge wieder zurück gefahren und hab mich selbst mit Hilfe von Google durch gefährliches Halbwissen im Internet durchgearbeitet. Fazit: Ich wette, dass 90% aller Einkommensteuererklärungen nicht korrekt ausgefüllt sind. Insbesondere zumal das Finanzamt zum Beispiel die Anlage AV jetzt das dritte oder vierte Jahr in Folge komplett umstellt. Was soll das? Ich mach mir jedes Jahr die Mühe, dass ich mir eine Vorlage für das Folgejahr anfertige mit Hinweisen, wo was eingetragen wird. Und dann. Bei mir ändert sich kaum was…aber ich kann die ganze Arbeit jedes Jahr auf ein Neues machen. Die Intention der Steuerbehörde ist sicherlich löblich, nämlich die Formulare zu vereinfachen. Leider wird das Gegenteil erreicht. Ich hoffe, dass das einfach nur eine längerjährige Phase der Umstellung ist, und das Finanzamt bald bei Formularen angekommen ist, die auch mal länger als ein Jahr halten. Ich weiß, ich will nicht unfair sein, um das zu ermöglichen müsste auch die Gesetzgebung bald ein dauerhaftes Konzept für die Besteuerung verabschiedet haben.
Grüsse,
Euer Klaus
Ps. Wenn ihr auch solche oder andere Erfahrungen mit dem Finanzamt gemacht habt, dann schreibt mir doch in den Kommentaren.