Sicherheit geht vor Frühlingswetter

Moin Männer, nachdem ich meine Yamaha XJ 600 N bereits verkauft habe, bin ich jetzt dabei meine Motorradbekleidung zu verticken. Unter anderem mein total coolen, schwarzen Integralhelm von Arai.

Arai Integralhelm mit Doppel-D Sicherheitsverschluss
Arai Integralhelm mit Doppel-D Sicherheitsverschluss

Da Motorradfahren nicht nur Spass macht – sondern fast wie bei allen Sachen, die spass machen – auch mit Risiko verbunden ist, setze ich auf die beste und sichere Motorradbekleidung, die man für Geld kaufen kann. Denn Sicherheit geht vor und Gesundheit kann man nur begrenzt kaufen. Von daher gab es für mich auch nie eine alternative zu den Helmen von Arai, unter anderem aufgrund des DD Helmverschluss (oder auch „Doppel-D“ Helmverschluss genannt). Es ist einfach der weltbeste und sicherste Helmverschluss, den es gibt. Bei Motorradrennen dürfen beispielsweise nur Helme mit so einem Helmverschluss getragen werden. …nicht zu verwechseln mit der BH-Größe „Doppel-D“ 😉

Wie auch immer, noch sicher als der Arai Integralhelm und ordentliche Motorradbekleidung aus dickem Leder (nicht Latex) 😉 ist natürlich garkein Motorrad zu fahren. Also – wie geschrieben – bin ich dabei die Garage auszuräumen. Damit erübrigt sich dann der Gang zum Garagentore – trotz herrlichen Frühlingswetters. Aber so ist das nun mal als verantwortungsvoller Familienvater. Dafür habe ich zwei total süße Kinder…und die sind ja in 18 Jahren aus dem Haus und auf eigenen Füßen. Dann kann ich mir wieder ein Moped zulegen. 🙂

Gruss und kräftiges Abi ’92,

Euer Juergen

Ps. Henning, hast du nicht mal eine Reise mit meiner XJ 600 N gemacht? Müsste schon Jahre her sein, aber gibt es da nicht sogar ein Foto von meinem Moped im Urlaub am Mittelmeer?

Urlaub in Barcelona

Hallo Freunde,
heute berichte ich über unseren Kurzurlaub in die katalanische Hauptstadt Barcelona!

Wir hatten lange überlegt, ob wir über Ostern nach Spanien fahren, oder eher die Reise in die Türkei, z.B. nach Antalya antreten. Als dann aber Bayern München die Truppe aus Barcelona in der ChampionsLeague zugelost bekam, bestellte ich schnell eine Eintrittskarte für das CampNou. Eines der größten Stadien der Welt, fast 100000 Zuschauer passen da rein. Es ist so groß, dass man am besten einen Treppenlift benutzt, um ganz nach oben zu fahren.

barca camp nou stadion barcelona
Aber zurück zu unser Reise. Also wurde es Spanien. Wir suchten uns im Internet ein nettes Hotel aus. Dann brauchten wir nur noch einen Direktflug von Bremen nach Barca. Doch welch eine böse Ueberraschung! Leider gibt es keinen Direktflug, 700 Airlines haben wir überprueft, es fliegt keiner direkt, alle nur über Umwege nach Barca. Z.B. Airberlin, der Flieger macht einen Zwischenstop in Palma! Unglaublich oder? Da wir mit unserer kleinen Tochter nicht zweimal starten und landen wollten, insgesamt also viermal, buchten wir nun Ryanair. Diese Airline fliegt ja seit ca. einem Jahr viele Metropolen in Europa von Bremen an. Nachteil: der Flieger landet in der Weltstadt Girona und nicht in der katalanischen Hauptstadt! Von dort muss man per Bus (zu empfehlen!)oder Zug weiter. Aber das war nicht wirklich schlimm, es sind zwar 90km, aber fast alles Autobahn, und der Bus wartet direkt am Flughafen auf uns. Im Internet konnte man die Bus-An-und Abfahrzeiten vorab raussuchen (ryanair.de). Somit hatten wir alles: FC B Eintrittskarte, Flug und Hotel, es konnte also losgehen.

Ich packte meinen Rucksack, brauche ja nur wenig Sachen, zog meine neuen Adidas Flitzer an, Badehose, Sonnenbrille aufgesetzt und los gehts. Na ja nicht ganz, …meine Frau und das Töchterchen hatten ja auch noch Gepäck. Aber zum Glück nicht viel: nur zwei Koffer, eine KinderKarre und eine Wickeltasche. Für einen Vier-Tages-Trip sollte das wohl reichen.
Vom Busbahnhof mussten wir noch fünf Minuten weiter mit dem Taxi. Das Hotel war nur ca. 10 Minuten nördlich vom zentralen Platz, Plaza de Catalanya, nördlich der Ramblas gelegen, entfernt.

Neben unserem kleinen Hoteleingang waren links und rechts Garagentore, es wirkte etwas sonderbar, nun ja das Hotel selbst war aber sehr nett und es gehört sicherlich zu den besseren Hotels der Stadt. Unser Zimmer war sehr geräumig, das musste es aber auch sein. Wir schliefen dort ja auch zu dritt, und wir hatten eine eigene Küche. Auch sehr vorteilhaft, so konnten wir fuer Hannah etwas kochen. Was wir auch während des Urlaubs einmal nutzten. Immerhin. Das Zimmer selbst war sehr modern eingerichtet und hatte sogar eine 6k DSL Leitung. Ein ganz besonderer Service im Hotel ist ein Angebot für alle Zweirad Liebhaber. Man konnte sich ein Motorrad inkl. der Motorradbekleidung ausleihen. Das hatte ich in noch keinem Hotel erlebt. Das taten wir allerdings nicht, nachdem wir gesehen haben, wie die Spanier hier autofahren.

Der Besuch im Stadion war beeindruckend. Es ist zwar nur eine Betonschüssel, ohne Dach, aber die riesigen Zuschauermassen alleine sind schon aussergewöhnlich. Immerhin gehen hier doppelt soviele Menschen ins Stadion rein wie in Hamburg beim HSV. Das Spiel selbst: no comment! Das schlechteste Spiel was ich auf Seiten meiner Bayern je gesehen habe!

barca barcelona bayern 4:0

Ansonsten war der Urlaub super, die Stadt ist klasse. Man kann so vieles sehen und erleben! Ich kann allen Barca-Urlaubern nur raten, bleibt eine Woche. Die Zeit vergeht so schnell!

Wir nutzten das gute Wetter aus, um zum Strand zu fahren. Es ist nicht weit, der erste Strand ist noch im Stadtgebiet zu finden. Hier war ich doch überrascht, dass es hier sogar einen eigenen FKK Strand gab, aber wenig Sonnenanbeter lagen hier schon oben-ohne, dafür war es doch noch etwas kühl. Die Naechte waren auch noch kalt und luden eher zum Saunagang ein. Aber auch dafür war die Zeit zu kurz! Vielleicht beim nächsten Mal!

Ein Höhepunkt der Rückreise war die Busfahrt von Barca nach Girona. Die Organisation ist ok, die Busse haben sich an die Flugzeiten von Ryanair angepasst. Allerdings sind die Flugzeiten mit Ryanair so früh, dass wir bereits um 5:45 Uhr den Bus nehmen mussten.

Unsere kleine Hannah, 1,5 Jahre alt, war trotz der frühen Zeit schon gut drauf. Als wir am Busbahnhof ankamen, war dort schon eine sehr lange Schlange. Alles junge Leute, die wohl direkt aus der Disco zum Bahnhof gefahren sind. Darunter auch 20 Franzosen mit Strohüten, alle voll wie die Eimer! Eine super Stimmung, und das morgens um 5:40 Uhr. Da wir noch kein Ticket hatten, bin ich los um diese zu kaufen, Caro ist mit Hannah schon eingestiegen. Dieser Bahnhof hat ca. 40 Schalter auf 2 Ebenen, alle waren noch geschlossen. Es dauerte etwas bis ich im Nebengebäude, im 2.Stock den einzigen, offenen Ticketschalter gefunden hatte. Nun aber schnell. Als ich wieder nach unten kam, war die Bustür bereits zu. Aber ich hatte Glück, der Busfahrer öffnete für mich nochmal die Tür, aber das tat er wohl nur, weil er meine Tickets noch haben wollte. Ich musste im vollbesetzten Bus einige Zeit nach Caro suchen, kein Platz mehr frei, und alles voller Strohhüte. Etwa in der Mitte sass Caro, ich setzte Hannah auf meine Knie und schon fuhr der Bus los. Pünktlich zum Start sangen die 20 Franzosen ihre Nationalhymne. Hurra, welch ein Glück für uns! Ich hätte es selbst nicht lauter singen können! Marchons, marchons, la la la la! Hannah stand auf meinen Knien, schaute sich diese Franzmänner an, die von ihr ganz entzückt waren und für Hannah noch lauter sangen! Nun ja, das war aber nur eine kurze Gesangeseinlage, dann schliefen alle ein, wir hatten noch nicht einmal die Stadtgrenze Barcelonas erreicht. Bis auf Hannah. Sie musterte jeden einzelnen dieser Strohhutträger und rief: Heia! Heia! Heia! Papa sagte:“..genau mein Kind, weil die gar nichts können und nun schlafen müssen!“ 🙂 Gute Nacht! Oder wie Hannah sagt: Heia!

Frohe Ostern aus Antalya

Liebe Club-Mitglieder, ich grüße Euch aus der sonnigen Süd-Türkei. Antalya ist echt toll um diese Jahreszeit. Da machen die Osterferien doppelt Spass. Schaut Euch mal diesen herrlichen Blick auf die türkische Riviera an:

Bucht von Antalya

Nur leider habe ich die Schlappen zuhause vergessen. Also musste ich erstmal auf den türkischen Markt und ein paar Latschen von Adidas kaufen. Hab die auf dem Bazar auf 10 Euro runtergehandelt, wär' bestimmt noch mehr drin gewesen. Und dann abends schön lecker echten türkischen Döner-Kebab gegegessen, hmmm. Und unser Hotel ist auch echt super. Nicht nur, dass wir hier DSL haben – auch der Hotelpool ist einsame spitze.

türkischer Hotelpool

…da heißt es nur: Sonnenbrille auf und ab ins Wasser. Toll für junge Eltern mit Kindern, die Familienurlaub machen wollen. Aber auch für Senioren, denn die haben hier sogar einen Treppenlift. Es ist alles altersgerecht ausgestattet.

Fazit: Die Südtürkei ist doch immer eine Reise wert.

Frohe Ostern aus dem Urlaub,
Euer Juergen

Strandurlaub an der Costa Blanca – Spanien

Nun habe ich einen Urlaub für April gebucht, die Reise geht doch wieder nach Spanien an die Costa Blanca. Mit in die Planung einbezogen hatte ich auch einen Pauschalurlaub in einem Hotel in Antalya.

Antalya

Jedoch liegt mir die spanische Mentalität und Kultur eher als die türkische. Mit dem Flugzeug von Hamburg oder Hannover kommt man recht kostengünstig mit der Fluggesellschaft Air-berlin nach Alicante. Alicante ist eine recht große lebendige Stadt mit über 300000 Einwohnern und einem schönen Hafen, an dem es reichlich Bars, Restaurants und Cafes gibt. Hier auf den Bildern schön zu sehen:

alicante costa blanca hafen

alicante hafen

Von dort aus etwas südlich, kurz vor Torrevieja, welches auch ein schönes Städchen mit einer netten Promenade ist (siehe Bild)

costa blanca torrevieja
befindet sich das Örtchen Guardamar, wo wir unser Domizil gefunden haben. Die Strände sind nicht überfüllt, da keine Großstadt im hinterland ist und man findet immer ein nettes Plätzchen in den Dünen, welche so malerisch sind, dass man recht häufig Künstler dabei beobachten kann, wie das Motiv auf Leinwand oder mittels Digitalkamera auf Fotoleinwand gebracht wird.

costa blanca guardamar

Einziger Nachteil an unserem Aufenthaltsort ist, dass dort kein DSL verfügbar ist, aber mittels UMTS, welches allerding meist auf normales GPRS zurückspringt kann man zumindest Emails senden und empfangen. Die optimale Reiszeit ist eigentlich September, dann sind die Tage nicht mehr so heiss wie im Juli und August und das Meer hat meist über 25 Grad in Strandnähe. Der April und Mai kann auch noch frische Nächte und etwas regen bringen, aber tagsüber sind kurze Hosen, offene Schuhe und eine gute Sonnenbrille Pflicht. Habe mir extra für den Urlaub modische Latschen von Adidas und Nike gekauft die ich bis jetzt immer als Hausschuhe missbraucht habe.

Irland Bootstour auf dem Shannon

Irgendwann in den 90ern habe ich mal eine Bootstour auf dem Shannon gemacht. Der Fachbegriff für einen solchen Urlaub  lautet selbstgeführte Binnenwasserkreuzfahrten. Hierfür ist Irland wirklich sehr zu empfehlen, denn das Klima ist durch den Golfstrom geprägt und bietet somit keine großen Temperaturschwankungen und auch im Herbst noch sehr erträgliche Temperaturen. Außerdem bietet die grüne Insel Irland wunderschöne Landschaften, herrliche weite Wasserflächen mit einsamen Buchten und sehr viele historische Sehenswürdigkeiten wie Burgen, Kirchen und Schlösser. An Bord waren Donner, Heiko, Hans-Jürgen und ich.

Irland Shannon Bootstour

Da der Flug ab Hamburg ging und ich zu dieser Zeit mit Jürgen so ziemlich alle Pubs in Hamburg gut und reichlich abgecheckt  hatten konnte ich die Truppe zunächst in den Pub Wilstorfer 88 führen, wo wir uns dann alle vier zusammengefunden haben.  Dort gab es dann ein paar Ale, Stout und Whiskey und dann ging es ab in den Pub Finnegans Wake an der Börsenbrücke in der Innenstadt, wo wir dann Bushmills Malt Whiskey und Jameson mit Guinness, Murphy’s Stout und Finnegans Ale als Einstimmung auf das saftige und feuchte Irland verkosteten.

Finnegans Wake Hamburg

In der Nacht ging es dann zurück in meine Studentenbude, da am frühen Morgen ja der Flieger mit uns auf die grüne Insel zu unsereBushmills Malt Whiskeym Bootsurlaub wollte. Welches unser Zielflughafen war kann ich gar nicht mehr genau sagen, aber ich glaube es war der Flughafen Shannon Airport – oder war es doch Dublin Airport? Naja, egal. Auf jeden Fall weiss ich noch, dass wir einen der Reiseteilnehmer ziemlich verunsichert haben, weil wir felsenfest behauptet haben, dass der Flug mit einer Militärmaschine stattfinden würde in der die Passagiere auf Bänken quer zur Flugrichtung sitzen, so wie man es aus amerikanischen Kriegsfilmen kennt. Das war jedoch dann zur Erleichterung der betreffenden Person nicht der Fall. An unserem Zielflughafen angekommen stand dann noch eine unerwartet lange Busfahrt nach Banagher in der Grafschaft Offaly an. In Banagher befindet sich eine der Marinas von CarrickCraft, in welcher wir unser Schiff entgegennahmen. Die Abgabe sollte dann nach einer Woche wieder in Carrick-on-Shannon stattfinden. Hier ist wichtig, dass man auf jeden Fall eine Einwegfahrt buchen sollte, damit man nicht die gleiche Strecke wieder zurückfahren muss. Vor der Übernahme stand eine kurze Einweisung an.  Bei der Theorie, die die Zeichen und Regeln auf der Shannon-Erne-Wasserstraße erklärten sind Heiko und ich dann aufgrund der bereits bekannten Grundregeln (beide haben Bootsführerscheine) kurz übergenickt. Anschließend ging es mit zwei Einweisern an Bord um dort die praktische Einweisung zu genießen. Vor allem das Wenden auf engem Raum mit einem wellengetriebenen und rudergelenktem Boot war für alle interessant und wird später in diesem Beitrag nochmal in Anwendung beschrieben. Hier nur kurz zur Erklärung: man kann ein Wellengetriebenes Boot mit Ruder fast auf der Stelle drehen, indem man bei voll eingeschlagenem Ruder volle Kraft vorwärts fährt, bei der dann das Boot dreht, da durch die Schraube Wasser am Ruder vorbei geschoben wird und dann anschließend der Vorwärtsdrang durch Rückwärtsschub wieder neutralisiert wird. Nach mehrmaligem hin und her hat man dann das Boot auf engstem Raum gedreht. In der Marina standen geschätzt 400 Boote in verschiedenen Klassen (Bootsgrößen). Da wir im Oktober eine der letzten Buchungen hatten, waren wir nahezu allein auf dem Shannon. In der Hochsaison soll es so sein, dass man ständig 20 Meter hinter einem anderen Boot fährt und 20 Meter hinter einem ein weiteres Boot usw. und aus der entgegenkommenden Richtung bietet sich dann das gleiche Bild. Also waren wir froh über unsere Buchung außerhalb der Hauptsaison, denn wir trafen nur 2-3 mal pro Tag ein anderes Schiff. Dazu aber später noch mehr.

Nun ging also die Reise los, wir waren froh, die Einweiser mit ihren Overalls los zu sein und endlich selbst Kapitän und Steuermann zu sein wir machten uns mit den beiden Steuerständen vertraut und nutzten dann hauptsächlich den Steuerstand auf der Flybridge, da von hier aus die Übersicht besser war und die frische gesunde irische Luft einem um die Nase wehte. Damit man sich ein besseres Bild von dem Boot machen kann hier mal ein Bild und ein Aufbauplan des Schiffes.

Unser Boot der Kilkenny-Klasse
Unser Boot die Kilkenny-Klasse

Boot Kilkenny Klasse Decksplan
Decksplan der Kelkenny-Class

Unser Boot war ein Boot der Kelkenny-Class und hatte 2 Kabinen, 2 Duschen, 2 Waschbecken, 2 WC, Zwei Steuerstände (ein Stand auf dem Deck, ein Stand im Bootsinneren), Radio, Kassettenabspieler. Es gibt aber auch größere Schiffe mit 4 oder 5 Kabinen mit je 2 Schlafplätzen und einem Aufenthaltsraum geeignet für 8 -10  Personen, so dass auch eine Clubreise mit voller Teilnehmerzahl zumindest für eine Kurzreise durchaus auf einem Boot möglich wäre, denn bei solch einem Kurztrip benötigt man ja keinen 5 Sterne-Luxus und Suiten mit Großbild-TV. Die Achterkajüte (auf hochdeutsch: Das Zimmer im hinteren Teil des Schiffes) wurde von Heiko und Henning bezogen und die Eignerkabine von Mark und Hans-Jürgen.

Als wir an eine Sehenswürdigkeit angehalten haben um uns die Klosterruinen anzusehen haben Heiko und ich die Diavorführung nicht mehr mitgemacht, da der Kiosk kein Bier im Angebot hatte und das Kosten-Nutzenverhältnis der Vorführung unserer Meinung nach nicht angemessen war. Also sind wir wieder auf das Schiff gegangen und haben uns mit zwei Dosen Bier und zwei Tassen Whiskey auf die Flybridge gesetzt und dem Treiben im kleinen Hafen zugesehen. Ein kleines Anglerboot mit zwei Anglern ist weggefahren und kam nach ca. 40 Minuten mit 4 Riesenhechten wieder zurück. Das hat uns so beeindruckt, dass wir sofort einen am Anleger stehenden Angler nach seiner Ausrüstung gefragt haben und ihm dann seine Angel und etwas Zubehör abgekauft haben. Wie er sagte solle es in diesem Gewässer nur so vor Barsch, Rotaugen, Schleie, Hecht, Forelle und Lachs wimmeln. Eine Angellizenz sei auch nicht nötig. Wir haben also gleich die Angel mit Köder ins Wasser gehalten und schon fast die Pfanne auf dem Herd angewärmt aber hatten zu dem Zeitpunkt kein Glück. wir waren uns aber sicher etwas weiter draußen erfolgreich zu sein. Die nächsten Tage haben wir dann alles versucht: Angeln im Stand, nahe am Ufer, weiter draußen, Schleppangeln vom Boot aus aber erfolglos. vor allem Heiko war aber hartnäckig, so dass wir in einem Angelshop die Ausrüstung deutlich erweitert haben. Vor allem sei hier der Pike-Buster erwähnt, ein Köder in Fischform mit blinkendem Mundstück, der sensationellen Erfolg versprach aber nicht hielt. So blieben auch die nächsten Tage fischfrei und es wurde Dosenfleisch statt frischer Forelle gegessen.

Wie oben schon angekündigt hier nun eine kurze Anekdote zur Begegnung mit anderen Booten. In einer Schleuse sind wir gemeinsam mit einem anderen Boot geschleust worden, welches in die gleiche Richtung fuhr wie wir. Alle Boote die frei gechartert werden können fahren exakt die gleiche Geschwindigkeit von ca. 10 km/h also ca. 6 Knoten. man fährt also ständig mit vollem Gas und somit wären wir die nächsten Stunden exakt 40 Meter hinter diesem anderen Boot gewesen. Das gefiel uns natürlich nicht so sehr, da wir die Weiten der irischen Landschaft allein genießen wollten und bei neuen seemännischen Trinksprüchen und Liedern keine weiteren Zuhörer wünschten. Also sind Heiko und ich in den Mototraum gekrabbelt und haben festgestellt, dass die Höchstgeschwindigkeit durch eine Begrenzung des Bowdenzugs justiert wurde. Dieser konnte mit einem Schraubenzieher und einer Kombizange jedoch außer Betrieb gesetzt werden, was wir kurzzeitig nutzen um an dem anderen Boot vorbei zu ziehen und uns einen komfortablen Vorsprung herauszuarbeiten. Aus Angst vor möglicher Überhitzung haben wir dann aber wieder auf Normalbetrieb zurückgeschaltet. Die Gesichter der Mannschaft des anderen Bootes und die wieder errungene Einsamkeit in den Weiten des irischen Grüns waren die Arbeit unter Deck allemal wert 🙂

Nun zu einer fast schon dramatischen Geschichte: die Achterkajüte hatte Nachtwache, was aufpassen auf das Boot, Leerung einer Flasche Gin vor dem Ablaufdatum und Kontrolle der Bierkühlung beinhaltet. Die Eignerkajüte übernahm dann gegen 09:00 (seemännisch nullneunhundert) nach einem gemeinsamen Frühstück der gesamten Mannschaft die Frühschicht und sollte uns bis zum Mittag in einen auf der Seekarte ausgemachten Hafen bringen. Gegen elfhundertvierzig bin ich dann aus der Koje (Bett) gefallen und wurde heftig auf dem boden hin und her gewirbelt. Das fühlte sich nach Kollision und/oder Motor- bzw Getriebeschaden an also schnell ein T-Shirt über gezogen und hoch auf das Schiff. Hans-Jürgen saß recht entspannt da und las in seinem Irland-Reiseführer. Oben auf der Flybridge angekommen fand ich Donner in gelbem Ölzeug (Regenjacke und Südwester) obwohl es nicht regnete, der auf freiem Gewässer mit einer Schleuse in Sichtweite (ca 500 Meter entfernt) den Gashebel ständig von Vollgas Vorwärts auf Vollgas rückwärts hin und her knallte (daher der Sturz aus der Koje) und nebenbei aus einer Kaffeetasse Whiskey nippte. Als ich ihn anschrie was das denn sollte zeigte er ganz entspannt auf die Schleuse. Das einzige, was er sich anscheinend bei der Einweisung gemerkt hatte, bzw. was nach dem Frühstückswhiskey noch vorhanden war war wohl das Wenden auf engem Raum, was er hier jedoch ohne zu wenden anwendete da das Ruder gerade stand. Somit hielt er das Schiff exakt auf Position, ohne den Spritverbrauch unnötig zu senken 🙂 Wir klärten kurz die Situation, waren uns einig in die Schleuse hinein zu fahren (es warteten auch bereits ca 20 kleine Anglerboote auf uns in der Schleuse). Donner führ also in die Schleuse, ich rief Hans-Jürgen, dass er bei der Tampenübergabe (Tampen sind so eine art Seile) in der Schleuse behilflich sein könnte. Donner fuhr also in die Schleuse ein, traf die Einfahrt jedoch nicht ganz, so dass wir mit der linken Seite gegen die Torwand prallten und einen Fender (blaue Bälle um das Schiff vor Schaden zu schützen) platt machten (geplatzt) und einen abrissen. Als wir dann in der Schleuse waren hatte hans-Jürgen aber schon eine HB 100 angesteckt, so dass die ersten fünf Tampenwürfe zum Schleusenwärter (ca. 1,5 Meter über Hans-Jürgen) mißlangen und der Tampen in Hüfthöhe gegen die Schleusenwand flog. Das wieder aufnehmen dauerte mit nur einer Hand auch etwas länger, so dass so viel zeit verging dass wir von der linken Seite auf die rechte Seite trieben und dabei drei kleine Booote wegschubsten.  Die Angler waren übrigens nicht mehr „amused“. Irgendwann hatten wir den Schleusenvorgang dann doch geschafft und Hans-Jürgen fuhr aus der Schleuse, jedoch so weit an der rechten Seite, dass auf dieser Seite dann auch drei fender dran glauben mussten. Die Angler kamen dann hinterhe und brachten uns die abgerissenen Fender, so dass wir diesen Schleusenvorgang doch noch einigermaßen erfolgreich abschließen konnten. Beim abendlichen Resumieren konnten wir dann auch schon alle wieder herzlich über diese Aktion lachen.

Einige weitere Stories wären noch berichtenswert aber die bekomme ich nicht mehr so ganz hin, da das schon zu lange her ist, daher würde ich diese Erinnerungen gern mal mit einer erneuten reise nach Irland und einer dortigen Bootstour erneuern und das natürlich sehr gern mit dem Club. Zur Info: es gibt auch Ultrakurzreisen mit Bootscharter, wo ein Boot von freitag bis Montag angemietet werden kann. Presie und Verfügbarkeiten kenne ich aber nicht.

Kalkulation:
Boot mit 8 Schlafplätzen: ca 1500,– Euro pro Woche
–> bei 8 Mitfahrern ca 190,– Euro pro Person
Flug Norddeutschland – Dublin und zurück:
–> ca 200,- Euro pro Person
==> Summe für eine Woche ca 400,– Euro pro Person